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Welche Kriterien sollte ein Kalendersystem vor rund 7.000 Jahren erfüllen?

Es sollte robust und zudem für die damaligen Anwender einfach in der Handhabung sein. Es sollte weiterhin eine ausreichende Genauigkeit aufweisen, damit erste verlässliche Jahreszeitendaten angezeigt werden konnten.

Und wie sah dieser erste Jahreskalender zu jener Zeit aus?

Relativ simpel.

Es wurden primitive Steintische errichtet, auf die zwei unterschiedlich große Steinscheiben gelegt wurden. Diese Steinscheiben wurden mit Markierungen versehen, und schon konnte es losgehen.

Diese ersten primitiven Steintische wurden im Laufe der Jahrtausende durch die Kalenderprieser immer prächtiger gestaltet.
Galt es damit, rein äußerlich, die
»Götter« zu ehren. Altar 4 La Venta

Wikipedia (Ruben Charles)

Nun ja, ganz so einfach und simpel war das Ganze nun doch nicht. Die Wissensbringer hatten sich im Vorfeld schon Gedanken über die Kalenderanwendung gemacht und so kam es zu einigen Besonderheiten.

Als Erstes galt es die Steinscheiben mit einer definierten Anzahl von Markierungen zu versehen.

Die größere der beiden Scheiben erhielt die Zeichen der 1. Stelle des Stellenwertsystems. Dies sind die Zahlen von 0 - 19, also insgesamt 20 Zahlenwerte.

Teilt man ein Kalenderjahr mit 365 Tagen durch diesen vorgenannten Wert 20 (365 / 20 = 18 (Rest 5)), so erhält man 18. Diese 18 Werte wurden auf die kleinere Scheibe über tragen. Da der Wert 18 ohne die hilfsweise Verwendung der 0 darstellbar ist, wurden die Markierungen dieser kleineren Scheibe mit den Zeichen von 1 bis 18 gekennzeichnet.

So sahen die ersten Kalendertische und die Steinscheiben aus. Zwischen den Steinscheiben befanden sich zudem zwei
Markierungen, die beim Ausrichten der Steinscheiben beim anschließenden Drehen hilfreich waren.

Um den Kalender leichter verstehen zu können, kann man hilfsweise die kleinere Scheibe als Monatsscheibe, die größere Scheibe als Tagesscheibe ansehen. Die Monate haben jedoch mit den heutzutage verwendeten Monaten nichts gemeinsam. Die Anzahl der Monate bzw. die Länge eines Monats leitete sich weder von Mond- noch von Sonnenzyklen ab, einzig das gelehrte und verwendete 20er Zahlensystem jener Zeit gab die Zahlengrößen vor.

Nachdem beide Scheiben mit Zahlzeichen versehen waren (18 x 20 = 360), galt es die fehlenden 5 (Rest-)Tage eines Kalenderjahres in diesen Kalender einzubinden.

Doch wie?

Sie erinnern sich an die oben genannte Vorgabe der einfachen Handhabung ...?

Was liegt näher, als 5 kleinere Steine für jeden weiteren Tag auf den Tisch zu legen. Der Kalender erhielt einen weiteren »Monat«, einen 19. Rumpfmonat mit nur 5 Tagen. Der Kalender umfasste anschließend 365 Tage und hätte auch eine ausreichende Genauigkeit.

Wie Sie im Film sehen, ist es mit der angesprochenen Genauigkeit eines Kalenders mit 365 Tagen nicht weit her. Der Kalenderbeginn verschiebt sich jedes 4. Jahr um einen Tag. Dadurch ist die Forderung nach ausreichender Genauigkeit des Kalenders nicht gegeben, der Kalenderbeginn wandert durch die Jahreszeiten.

Dies Problem wurde seitens der Wissensbringer durch Einführung einer einfachen Schaltjahrregelung gelöst, diese Lösung gewährleistete eine hinlängliche Genauigkeit des Kalenders über einen längeren Zeitraum. 5 weitere Zählsteine auf dem Kalendertisch waren die Lösung.

Abschließend galt es, den Startpunkt des Kalenders zu bestimmen. Was liegt näher, diesen Kalenderbeginn mit der Wintersonnenwende zu koppeln. Nach diesem Zeitpunkt werden die Tage wieder länger, ein neues Jahr mit den bekannten Jahreszeiten (Winter - Frühling - Sommer - Herbst) beginnt.   

Alle angesprochenen Kalenderparameter wurden durch die Wissensbringer vorgegeben, die ausgewählten Kalenderbediener wurden lediglich in die Handhabung des vorgegebenen Kalenders eingewiesen.

Und so startete vor langer Zeit, am Morgen nach einer Wintersonnenwende, dieses Kalendersystem gleichzeitig an mehreren Orten Mittelamerikas.

Die Handhabung dieses ersten Jahreskalenders, der als Haab-Kalender überliefert ist, wird Ihnen im Film ausführlich erläutert.

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